Unsere Gemeinschaft trägt den Namen des heiligen Vinzenz von Paul als Ziel und Verpflichtung für unser Leben und Tun.
Vinzenz von Paul wird 1581 in der Nähe von Pouy in Südwestfrankreich geboren. Er schlägt zunächst eine klerikale Laufbahn ein, um vor allem seine Existenz zu sichern. Durch seine seelsorgerische Tätigkeit trifft er auf die seelische und materielle Not vieler Menschen. Das fordert ihn zum Helfen heraus.
"Liebe handelt"! Davon ist Vinzenz von Paul durchdrungen in seinem geistigen und sozialen Wirken, und diese Liebe wurzelt in einer tiefen, vertrauenden Gottesliebe. Mit Louise von Marillac, seiner wichtigsten Mitarbeiterin, gründet er 1633 die "Filles de la Charité", die Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe. Diese widmen sich den Kranken und Notleidenden in den Hospitälern, sie sorgen sich um Bedürftige in deren Häusern, sie nehmen Findelkinder auf und sie kümmern sich um Gefangene und psychisch Kranke.
Als er 1660 79-jährig stirbt, lebt seine Idee weiter, da sein Werk und sein Tun bereits sehr stark in der Gesellschaft verwurzelt sind. 1737 wird Vinzenz von Paul heilig gesprochen.
Unsere Gemeinschaft geht zurück auf eine Schwesterngemeinschaft in Straßburg, die 1734 von Kardinal Armand Gaston de Rohan-Soubise, Bischof von Straßburg, gegründet worden ist. Auf Anregung ihres ersten Superiors, Antoine Jeanjean, wählen die Schwestern Vinzenz von Paul zu ihrem Patron und wissen sich von da an seinem Geist und Werk besonders verpflichtet.
1846 ruft der Freiburger Erzbischof, Hermann von Vicari, Schwestern von Straßburg nach Freiburg. Sie sollen vor allem für die Krankenpflege im "Klinischen Hospital" da sein.
In den kirchlichen und staatlichen Gründungsurkunden vom 9. Februar 1845 und vom 13. März 1845 wird die Gemeinschaft „Orden der Barmherzigen Schwestern“ genannt. Staatlicherseits erhält sie die Stellung einer Körperschaft öffentlichen Rechts. Rasch verbreitet sich die Gemeinschaft in der Erzdiözese Freiburg. Heute sind die Schwestern vor allem in der Alten- und Krankenpflege tätig.
Bis 1970 bleibt die Freiburger Gemeinschaft eine Provinz des Mutterhauses in Straßburg. Mit Dekret vom 6. Juni 1970 werden die Freiburger Schwestern selbständig.
1971 schließen sich die Vinzentinerinnen von Augsburg, Freiburg, Fulda, Heppenheim, Hildesheim, Innsbruck, München, Paderborn und Untermarchtal mit dem früheren Mutterhaus in Straßburg zu einer Föderation zusammen.